So bleibt dein Tattoo jahrelang schön
Warum verblasst ein Tattoo eigentlich?
Widmen wir uns erst den Gründen des Verblassens. Die Hauptverursacher sind zum einen deine Haut und zum anderen die Sonne.
Deine Haut
Einerseits wird deine Haut einen Teil der Tattoo-Farbe abbauen respektive des Heilungsprozesses abstossen. Das ist völlig natürlich, ganz individuell und lässt sich nicht verhindern.
Andererseits hat auch die Farbe deiner Haut Auswirkungen auf dein Tattoo. Wird deine Haut im Sommer dunkler oder im Winter blasser, beeinflusst dies auch die Farbe deines Tattoos, da diese direkt unter der ersten Hautschicht liegt.
Die Sonne
Auch die Sonne, respektive UV-Strahlen, lassen dein Tattoo verblassen.
Was du VOR dem Tätowieren beachten solltest
Nachdem wir uns den unvermeidlichen Gründen gewidmet haben, lass uns schauen, was DU aktiv tun kannst, um möglichst lange ein wunderbares Tattoo zu tragen.
Drei Dinge, die du beachten kannst, bevor du das Tattoo auf dir verewigen lässt:
Die richtige Körperstelle
Klingt unwichtig, ist es aber nicht. Im Gegenteil: Es nicht die smarteste Idee, dir als Gärtner:in etwas super-filigranes auf den Unterarm stechen zu lassen. Arbeitest du viel draussen und bist deswegen oft der Sonne ausgesetzt, solltest du dein Tattoo an einer geschützten Stelle platzieren. Sonst sieht es schnell nicht mehr schön aus.
Der/Die richtige TätowiererIn
Tatsächlich ist zu etwa 90 % dein Tattoo-Artist und dessen Arbeitstaktik dafür verantwortlich, wie gut dein Tattoo altert. Gegen Wind und Wetter kann dieser natürlich nichts ausrichten. Aber er kann dafür sorgen, dass genug Kontrast dein Tattoo langlebig macht. Kleine, feine Details verschwinden mit der Zeit und sollten nicht im Fokus des Motivs stehen. Die weisse Farbe verblasst mit den Jahren. Diese Dinge muss dein/e TätowiererIn einberechnen.
Mehr zum Thema Kontrast findest du im Interview mit Fabio:
Die Technik und der Stil
Was ein Tattoo über Jahre zusammenhält, sind Linien und schwarze Flächen. Auch wenn “Micro-Realistic” ziemlich auf Instagram und Co. trenden: So ein Tattoo hält einfach nicht und wird mit der Zeit fast komplett verschwinden.
Was du NACH dem Tätowieren beachten musst
Achte auf deine Haut
Es ist ziemlich simpel: Je besser es deiner Haut geht, desto besser geht es deinem Tattoo.
Als Teil deiner Haut muss es gepflegt werden. Das heisst:
Genug Feuchtigkeit spenden: Gelegentlich eine Bodylotion nutzen, wäre gut.
Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor: Von speziellen Tattoo-Sonnencremes halten wir gar nichts. Kauf dir eine normale.
Schnelles zu- oder abnehmen: Legst du innert kürzester Zeit sehr viel an Gewicht zu oder verlierst im Gegenzug viel davon, kann das deinem Tattoo schaden. Es können etwa Dehnungsstreifen entstehen, die dann auch in deinem Tattoo zu sehen wären.
Nein zu Solarium und Bräunungscremes: Je dunkler die Haut, desto weniger Kontrast, weil der hellste Teil des Tattoos der Farbe deiner Haut entspricht. Wie oben bereits erwähnt, verändert es dein Tattoo, wenn deine Haut heller, dunkler, noch dunkler, wieder heller wird. Bei der künstlichen Bräune (durch Solarium) noch viel mehr als etwa durch die Sonne.
Die absoluten No-Gos
Direkt nach dem Tätowieren und mit einem frisch gestochenen Tattoo ist deine Haut sehr empfindlich und verletzlich. Dein Tattoo ist gewissermassen eine Schürfwunde, die es zu pflegen gilt.
Was du auf keinen Fall tun solltest:
In die Sonne liegen
Die ersten zwei bis drei Wochen sind Sonnencreme und erst recht direktes Sonnenlicht ABSOLUT TABU! Decke dein Tattoo stattdessen ab.
Im besten Fall tust du das während der ersten zwei Monate nach dem Stechen. Wenn du aber nach drei Wochen wirklich in die Sonne willst, dann wähle eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (50+) aus.
Baden
Ebenso tabu während der ersten zwei Wochen ist Baden, und zwar in allen Variationen – auch in deiner Badewanne. Dein Tattoo weicht davon auf. See- und Meerwasser bergen Infektionsgefahr, Chlorwasser ist noch schlechter für dein Tattoo.
Zu viel Sport
Solange die Folie noch auf dem Tattoo ist, also etwa eine Woche, empfehlen wir keinen Sport zu machen. Der Schweiss, der unter der Folie entsteht, ist schlecht für dein Tattoo.
Danach lass es langsam angehen: Befindet sich dein Tattoo an einem Gelenk, etwa am Ellbogen, solltest du das Arm-Training eher sausen lassen. Es gilt: Je mehr Bewegung an der Haut, desto schlechter verheilt das Tattoo.
Vaseline oder Nivea nutzen
Bitte, bitte schmier dir keine Vaseline oder Nivea Creme auf dein frisch gestochenes Tattoo! Wir empfehlen dir eine Wundheilsalbe aus der Apotheke, wie beispielsweise Bepanthen oder Weleda.
„Spezielle“ Tattoopflege-Cremes kaufen
Wir raten dir auch davon ab, Tattoopflege-Cremes zu kaufen, die seit einer Weile in Drogerien und Apotheken angepriesen werden. Das sind keine medizinischen, sondern kosmetische Produkte. Jene, die wir kennen, sind auf offene Wunden gar nicht zugelassen!
Unsere Kundschaft hat uns sehr schlechte Rückmeldungen dazu gegeben.
Unsere Pflegeanleitung kannst du dir hier downloaden.
Übrigens:
Wenn du alle unsere Tipps befolgt hast, aber trotzdem eine Linie nicht mehr ganz so toll ist, dann schreib uns: Das Nachstechen ist bei uns (vorausgesetzt, das Tattoo ist bei uns gestochen worden) während der ersten zwölf Monate inbegriffen.